Als der Vorstand und der Jugendwart des Albersloher Kanu Clubs den Termin für das diesjährige Jugendwochenende festgelegt haben, hat keiner damit gerechnet, dass zu dieser Zeit die Hitzerekorde in Deutschland purzeln würden. Umso glücklicher waren die 17 Mitglieder am Freitag, dass angesichts der Vorhersagen für das Wochenende, das kühle Nass immer in unmittelbarer Reichweite sein würde. Nach dem Training am Abend wurde der Anhänger für das Wochenende mit Booten, Paddeln und allem was dazugehört beladen und stand somit am Samstagmorgen bereit zur Abfahrt. Ziel war das – an der Werse gelegene - Bootshausgelände des befreundeten Kanuvereins „Paddelsport Münster e.V.“ an der Warendorfer Straße. Der Weg dorthin sollte natürlich mit dem Boot zurück gelegt.
Mit reichlich Sonnencreme und Kopfbedeckung ausgestattet stiegen die Teilnehmer am Anleger des Albersloher Kanu Clubs an der Wolbecker Straße in die Kajaks und paddelten die Werse hinunter Richtung Münster. In Angelmodde wurde die Kanutour für eine Rast unterbrochen. Nachdem sich alle gestärkt hatten konnte die zweite Tagesetappe in Angriff genommen werden. Kurz vor Erreichen des Ziels mussten die Kanuten an der Pleistermühle das Mühlenwehr umtragen. Anschließend waren die letzten 1,5 Kilometer bis zum Paddelsport Münster schnell zurückgelegt.
Für viele der 17 Kanuten war es das erste Mal, dass Sie eine Strecke von 16 Kilometern gepaddelt waren. Und so war es nicht nur die strahlende Sonne, sondern auch die Freude über die bezwungene Tagesstrecke, die die Jugendlichen anschließend ausgiebig im kühlen Nass planschen ließen.
Nach der willkommenen Abkühlung und dem anschließenden „Trocken legen“ bauten die Kanuten Ihre Zelte auf und nisteten sich gemütlich ein. Später wurde gemeinsam das Abendessen zubereitet und an der langen Tafel aufgetischt. Als die Dämmerung hereinbrach entzündete Jugendwart Hendrik Deppe ein Lagerfeuer, auf dem die Jugendlichen später Stockbrot buken, bevor sie sich in die Zelte zurückzogen.
Aufgrund von lauter Musik aus der Nachbarschaft und der vorherrschenden Hitze in den Zelten, war die Nacht für den ein oder anderen nicht so erholsam, wie zuvor erhofft, doch alle wollten auch an diesem Tag die geplante Tagesstrecke absolvieren. Somit starteten die Kanuten mit einem kräftigenden Frühstück in den Tag. Nachdem das Geschirr gespült und das Lunchpaket gepackt war, verteilten sich die Jugendlichen und Erwachsenen auf die Autos und fuhren nach Telgte, das den Einstiegsort für die zweite Tagesstrecke bieten sollte. Nachdem die Kajaks von dem Anhänger abgeladen waren, wurden die Autos zum Ziel an der Kanalüberführung nahe Gelmer gebracht. Die Zwischenzeit vertrieben sich die Jugendlichen mit einem „Stille Post-Spiel“ bei dem aber nicht geflüstert, sondern auf den Rücken des Nachbarn gemalt oder geschrieben wurde. Nach dem Eintreffen der Erwachsenen am Start stiegen die Kanuten nun zum zweiten Mal an diesem Wochenende in die Boote und begaben sich auf die 15 km lange Strecke auf der Ems. Nach den ersten acht Kilometern war das Mittagsziel, die offizielle Ein- und Ausstiegsstelle „Ringemann“, erreicht. Dort nutzen die Kanuten die Zeit um sich zu stärken und in der Ems abzukühlen. Kurz nach dem Mittagsziel bot sich schließlich für die etwas geübteren Kanuten die Möglichkeit an einem Schwall das Kehrwasserfahren und das Traversieren zu üben. Dies sind zwei Grundtechniken, die für das Fahren im Wildwasser von großer Bedeutung sind. Nachdem die Kräfte nachließen, wurde die Fahrt fortgesetzt und schließlich auch das Ziel an der Kanalüberführung erreicht. Nach dem Beladen des Anhängers mit den Booten fuhren die Teilnehmer wieder zurück zum Zeltplatz, wo nun das Lager abgebrochen wurde und die Sachen für den Nachhauseweg gepackt und in die Autos verstaut wurden.
Zurück am heimischen Bootshaus wurden die Boote wieder ins Lager gebracht und die restlichen Vereinsgegenstände zum Trocknen aufgehängt. Erschöpft aber glücklich machten sich schließlich alle Kanuten auf den Heimweg.